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nach Jerusalem.LATRÛN. 2. Route. 143

Zwischen el-Kubâb und Ekron (ʿAkir, S. 331) sind in neuester Zeit
bei Tell el-Djezer die Ruinen von Gezer gefunden worden. Gezer war eine
kanaʿanitische Königsstadt, Grenzstadt des Stammes Ephraim, doch blieb
sie in den Händen der Kanaʿaniter (Richter 1, 29). Salomo eroberte sie
und erhielt sie von Pharao als Mitgift seiner Frau. Noch in der Macca-
bäerzeit
spielte der Ort eine Rolle. Die Ruinen sind umfangreich, man
findet Felsengräber und Steinbrüche.

5 Min. ein Wachthaus links; östl. das Dorf Bêt Nûba (S. 146).
Nach 18 Min. links ein Wachtthurm, rechts eine Quelle und auf
dem Hügel das Dorf Latrûn. Dieser Name ist im Mittelalter mit
dem lateinischen latro (Räuber) zusammengebracht worden, und
es mag wohl in dieser Gegend, an den Ausgängen des Gebirges,
ein passender Schlupfwinkel für solche gewesen sein. Im Mittel-
alter
kam daher auch die Legende auf, dass man hier die Heimath
des begnadigten Schächers (boni latronis, Namens Dismas) oder
beider Schächer zu suchen habe. Die Ruinen scheinen von einer
alten Festung herzurühren und die theilweise erhaltenen alten
Mauern verdanken ihren Ursprung ganz verschiedenen Zeiten; auch
einen Chorbau glaubt man zu erkennen.

Ebenfalls in günstiger Lage, aber links von der Strasse, 7 Min.
weiter, liegt das Dorf ʿAmwâs, das aber mit dem neutestament-
lichen
Emmaus nicht zu verwechseln ist (vgl. S. 145). Das
Emmaus, welches wir hier finden, kommt schon zur Zeit der
Maccabäer vor (z. B. I Macc. 3, 40); im 3. Jahrh. n. Chr. erhielt es
den Namen Nicopolis zum Andenken an die Siege des Titus; aus
christlicher Zeit kennen wir Bischöfe, die hier ihren Sitz hatten.
Im Anfange des Islâm fanden hier heftige Kämpfe statt, wobei
einige Gefährten Mohammed’s umkamen. Etwas südlich vom Dorf
liegt eine berühmte Quelle, der man früher Heilkräfte zuschrieb.
Von Alterthümern sind nur die Reste einer Kirche erwähnens-
werth
, 3 Min. südlich vom Dorf; eine muschelförmige Apsis und
ein Rundbogengewölbe sind erhalten. Tobler setzt wohl wegen
der grossen fugengeränderten Quadern den Bau ins 4. chr. Jahrh.

10 Min. hinter Latrûn überschreiten wir das sich SW. ziehende
Wâdi el-Chalîl. Nach 8 Min. ein Wachtthurm links, nach 16 Min.
desgleichen; hier ist rechts ein Brunnen Namens Bîr ʿEyyûb (Hiobs-
brunnen
). Links auf der Anhöhe etwas entfernt liegt das zerfallene
Haus Dêr ʿEyyûb (Hiobskloster). Nach einigen Minuten reitet man
über eine Brücke und erreicht 16 Min. von obigem Brunnen den
engen Eingang des Wâdi ʿAli, an dem links ein Wachthaus und
rechts ein Haus mit dem Schilde Restaurant des Moines de Judée
liegt; der Ort führt den Namen Bâb el-Wâdi, Thalpforte. Man
kann hier Kaffe und andere Erfrischungen bekommen und zur
Noth selbst ein Obdach; ein Jude führt die Wirthschaft.

In der nun beginnenden Schlucht des Wâdi ʿAli, in welcher
früher die Strasse in einem äusserst schlechten Zustande war, ge-
langen
wir in 15 Min. zu den Ruinen einer alten Moschee an dem
Platze maʿsara, dem engsten Theil des Thals. Nach 6 Min. Oel-